Mittwoch, 11. Dezember 2024

Helfer vor Ort der Freiwilligen Feuerwehr


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Die viel in der Politik diskutierte Situation der rettungsdienstlichen Versorgung in der Elbmarsch hat dazu geführt, dass die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Tespe beschlossen haben zu handeln. Vorab noch eine kurze Erläuterung. Bisher hatte der Landkreis Harburg eine provisorische Rettungswache mit einem Rettungswagen in Drage eingerichtet.

Für die Ortschaften Obermarschacht, Tespe, Avendorf und Bütligen nahezu kein Mehrwert, da die Strecke aus Drage im Notfall einfach zu weit ist. Zusätzlich ist der Rettungswagen oft in das Winsener Stadtgebiet ausgerückt und stand somit nicht für die Elbmarsch zur Verfügung. Glücklicherweise konnte der Rat der SG Elbmarsch, einen ersten Erfolg für sich verzeichnen und hat es geschafft, dass der Landkreis Harburg die Rettungswache von Drage nach Eichholz verlegt hat.

Seit dem 01. Mai. 2020 verrichtet der Rettungswagen Elbmarsch den Dienst von dem noch immer provisorischen Standort im Gewerbegebiet in Eichholz.

Durch die zentralere Positionierung ergeben sich zwar zeitliche Vorteile für die Ortschaften östlich der Elbbrücke und der Binnenmarsch, was passiert aber, wenn der Rettungswagen im Einsatz ist? Das Einsatzgebiet ist schließlich nicht auf die Samtgemeinde Elbmarsch beschränkt. Und wenn der Elbmarsch-Rettungswagen gebraucht wird, rückt dieser auch aus. Egal, ob der Notfall in Winsen, Handorf oder über die B404 in Geesthacht ist. Hierbei spielen weder Landkreis- noch Landesgrenzen eine Rolle.

Die Leitstellendisponenten sind stets bemüht, das Rettungsmittel mit der schnellsten Verfügbarkeit auszuwählen. Laufen jedoch gleichzeitig mehrere Einsätze aus dem Einsatzgebiet eines Rettungswagens auf, kann Dieser trotzdem nur einen Einsatz übernehmen, was dazu führt, dass auch Rettungswagen mit weiteren Anfahrten ausgewählt werden müssen. Dieser könnte aus Winsen, Geesthacht, Bockelkathen (im Landkreis Lüneburg) oder sogar Hamburg sein. Entsprechend lange kann die Wartezeit werden, bis ein Rettungswagen vor Ort ist. Jeder Hilferufende hofft, dass möglichst schnell ausgebildete Helfer eintreffen. Wenn es um Leben oder Tod geht, werden Minuten der Wartezeit zu Stunden und die Situation spitzt sich zu.

Jetzt kommen wir, von der Freiwilligen Feuerwehr Tespe ins Spiel und wollen handeln. Wir wollen die Wartezeit verkürzen und die Kollegen des Rettungsdienstes in Ihrer Arbeit unterstützen. Einige unserer Mitglieder sind hauptberuflichim Rettungsdienst tätig, andere sind zwarnicht in der Notfallmedizin, aber in Krankenhäusern oder bei Hausärzten ausgebildet worden. Mindestens jedoch wurden unsere Kameradinnen und Kameraden in einem erweiterten Erste-Hilfe-Kurs geschult oder zum Betriebssanitäter ausgebildet. Um zu jeder Tages- und Nachtzeit ausreichend Personal für diese zusätzliche Aufgabe bereitstellen zu können, werden wir die Ausbildung zum Betriebssanitäter fortführen.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie Sie in einer medizinischen Notsituation Hilfe von uns erhalten können?

Sie wählen im Notfall weiterhin die 112.

Sie beantworten die Fragen des Disponenten der Leitstelle, denn nur Dieser beurteilt, welches Rettungsmittel alarmiert wird. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie den Rettungsdienst rufen und ein rotes Feuerwehrfahrzeug vor Ihrer Tür steht. Der Rettungsdienst wird trotzdem zu jedem Einsatz dazu kommen.

Wenn es brennt wird die 112 gewählt und in den meisten Fällen steht spätestens 8 Minuten nach der Alarmierung das erste Löschfahrzeug vor der Tür. Das deutsche System der Freiwilligen Feuerwehren, ist weltweit einmalig. In Deutschland unterhält bis auf “wenige“ Ausnahmen jede Kommune eine Freiwillige Feuerwehr, erst in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern wird eine Berufsfeuerwehr eingerichtet. In der Elbmarsch oder sogar im Landkreis Harburg gibt es keine Berufsfeuerwehr. Dies ist Vielen nicht bekannt.

Seit dem 1. Januar 2021 hat die Freiwillige Feuerwehr Tespe den Helfer-Vor-Ort-Dienst aufgenommen und wird bei besonders schweren medizinischen Notfällen zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert. Hierbei handelt es sich um Notfälle in denen wirklich jede Minute zählt. Zum Beispiel Einsätze bei einem Herzinfarkt, Atemnot oder einer starken Blutung. Kurz gesagt alles das, was das Leben bedroht. Die für diese Einsätze benötigte Sonderausstattung, wie zwei Rettungsdienst-Rucksäcke inklusive deren Inhalt sowie einen Defibrillator konnten wir auf Grund einer großzügigen Spende der Firma Chemiefabrik Bruno Bock Thio-Chemical angeschafft werden.

Vielen Dank!!!

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